Home Forum Fuelbrothers Artikel Die Nichtigkeit des Seins und ihre Konsequenzen

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  • D.C.
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    Beitragsanzahl: 1398

    (In 3 Thesen und einem Schluß) Herbst und Winter genießen im Allgemeinen keinen besonders guten Ruf. Bäume werfen vor Abscheu ihre Blätter ab und die … [Vollständigen Artikel lesen unter: Die Nichtigkeit des Seins und ihre Konsequenzen ]

    Lord Hellmchen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1290

    D.C.
    Vielen Dank für diesen (wieder einmal) brillianten Artikel, treffender und feinsinniger kann man m.E. die Situation der Spezies „automobiler Mann 1.0“ kaum skizzieren.

    Ich wünschte, ich könnte unsere Sprache so differenziert und virtuos einsetzen, chapeau!

    Dies ist gleichzeitig nunmehr auch eine Art Zusammenfassung, eine Akkumulation des Gedankenaustausches auf diesem Kanal im vergangenen Jahr.

    Dennoch hierzu einige Gedanken, Fragen und Anregungen:

    1. Das ganze hat mich richtig berührt, weil es so wahr ist. Ich sehe mich schon in einem Ohrensessel sitzen und meinen Enkeln über den Verbrennungsmotor erzählen, während ich Ihnen vergilbte Aufnahmen von unserem Treffen zeige.

    2. Die Ära des Automobils, wie wir es kennen, liegt längst in den letzten Zuckungen.
    Das ist jedem klar, der heute noch weiß, daß eine Nockenwelle nichts mit italienischer Küche oder Frisörbedarf zu tun hat.
    Ganz so schwarz sehe ich das Ganze indes nun auch wieder nicht.
    Ich will nicht einer von den Nörgelmenschen sein, deren jeder zweite Satz „Wo soll das noch hinführen?“ ist.
    Die hats immer gegeben.
    Das die Zeiten sich ändern, ja ändern MÜSSEN, liegt in unser aller Natur und ist auch gut so. Das der Mensch kurioserweise aber auch stehts Angst vor Veränderung hat, auch. Auch wenn das jetzt sehr philosophisch wird: Es ist glaub ich diese Ambivalenz, dieser „Krieg“ zwischen unserer biologischen und der kulturellen Evolution (die beiden könnten gegensätzlicher nicht sein), die uns zu dem macht, was wir heute sind.

    3. Mir persönlich macht die technische Wandlung des automobilen Kosmos sehr viel weniger Sorgen als die von D.C. angesprochene gesellschaftliche, in der z.B. alles, was bislang als „männlich“ gegolten hatte, geächtet, oder schlimmer: Ins lächerliche gezogen wird. Und diese Entwicklungen haben derweil Ihrerseits (leider) auch wieder Einfluss auf die technische.

    Stichwort Harmonie und Ausgewogenheit. Die fehlt gesellschaftlich und das schlägt sich auch technisch nieder. Ich finde, wir befinden uns da in vielerlei Hinsicht zur Zeit im freien Fall und keiner weiß, wann und wo der Aufprall kommt und wie hart der sein wird.

    4. Autos wirds aber noch lange geben, auch mit „richtigen“ Motoren. Und wenn es in ein paar Jahren nur noch Dinosaurier sind, die Leute wie wir Fuelbrothers nur am Wochenende in der dunklen Garage zum Leben erwecken. Mit bösem Knurren wachen die Benzinbefeuerten Ungeheuer auf und schlagen die halogen-glühenden Augen auf, daß die herumstehenden Elektro-Krankenfahrstühle vor Angst mit der LED-Kirmesbeleuchtung flackern. Dann jagen wir den Twitterzombies einen Schreck ein, der Ihnen das kalkweiße Facebook-Gesicht zu Eis erstarren lässt.
    Am nächsten Tag sitzen sie da und googlen „Ottomotor“ um zu verstehen, was passiert ist.
    Yeah!

    Ok im Ernst:

    5. Mir drängt sich in dem Zusammenhang auch folgende (bittere) Ironie auf:
    Das letzte Aufgebot der Faszination alter automobiler Schule hält sich durch die „Errungenschaften“ der Generation Google künstlich am Leben, siehe Fuelbrothers. Oder sollte ich sagen:“Wir schlagen Sie mit Ihren eigenen Waffen“?

    Hach, das Hellmchen philosphiert, wie niedlich. D.C., selber Schuld, wenn Du hier solche Dinger vom Stapel lässt. Ich finde, wenn der Mensch anfängt zu philiosphieren, kommt eigentlich immer etwas deprimierendes dabei heraus, oder?
    Zusammenfassend möchte ich daher jetzt schon sagen: Es war ein tolles Jahr mit euch, Fuelbrothers wurde geboren, der Lord hat sich seinen Autotraum erfüllt, und in den Alpen schneit es noch ein letzes Mal, bevor auch meine zweite Leidenschaft in der Glut des Klimawandels dahinschmilzt.
    Also: I’m still standing!

    P.S. Altes Thema, aber dieser Tesla-Text. Mal ganz abgesehen vom Thema des Textes. Da kommt mir wieder die Galle hoch, wenn ich dieses Journalisten-Pseudowissens-TV-Sendungs-Deutsch lese, bähh!
    Lest das mal genau!

    Zitat:“ Auch Elektroautos können richtig hochgestylt werden. Das beweist Tuningexperte Brabus. Er hat den Tesla Roadster, einen Elektrosportwagen, aufgemotzt. Die Veredelung beschränkt sich jedoch auf das Äußere und den Sound. Denn obwohl der Wagen von Batterien angetrieben wird, kann er röhren wie ein V8″

    „Von Batterien angetrieben“, aha ne is klar. Mein Auto wird demnach von einer Plastikblase unterm Kofferaum angetrieben. Keine weiteren Fragen. Spätestens hier drehe ich mich angewidert weg. Und überhaupt, welchen kausalen Zusammenhang soll eigendlich das Wort „denn“ ausdrücken? Oder wie ist das gemeint ???
    Das mag jetzt spitzfindig klingen, aber hallo, das wird von Leuten verzapft, die das BERUFLICH machen, wenigstens die sollten das doch halbwegs richtig schreiben, oder? FAZIT:
    D.C. for Chefredakteur!

    PP.S. Unser geschätzter Bangsean hat sich bei mir aus Thailand gemeldet, es wird sich bereits intensiv um unsere Shirts bemüht!

    D.C.
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1398

    Freut mich, dass es Dir gefällt! Ja, es wird schon viel Unsinn verzapft. Aber so ist das heutzutage nunmal.

    Vielen herzlichen Dank für die Weihnachtsgrüße! Die Karte ist angekommen!

    Das mit den T-shirts freut mich auch sehr!

    Vachtbitu
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 354

    …schöner Text hat mir gut gefallen, auch das was der Hellm kommentiert hat.
    Da habe ich ja wohl, ohne es vorher zu wissen, mit meinem akkustischem Weihnachtsgruß genau ins schwarze getroffen…

    BEAMER
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 20

    Danke für das gute Essay!
    Du sprichst mir aus der Seele.

    Allerdings momentan wird alles etwas heisser gekocht, als es gegessen wird. Jeder ingenieur weiss, dass das Elektroauto unmöglich irgendeine Lösung sein kann. Ich halte also alles für eine Psychologische Interesse-Campagne zum Aufwärmen, so eine Runde ums Block bevor wir wieder normal weitermachen. Das Publikum will es auch so. Unter dem Strich werden wir bestimmt noch 30 Jahren unsere Verbrennungskarren fahren und mehr davon (ver)kaufen als soche mit irgendeinem alternativen Antrieb.

    Herr Wu
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 135

    Mein Gott D.C., welch herrliches Essay! Vielen Dank.

    Ich sehe das Thema jedoch nicht ganz so wie Du und glaube, dass es heute und auch in Zukunft möglich ist, die Tradition zu pflegen, ohne gleichzeitig der Playstation den Laufpass zu geben. Es ist ein von Zukunftsängsten getriebenes und von der zeitlichen Epoche unabhängiges Phänomen, den augenblicklichen Zustand immer als den Schlechteren zu bewerten. Das Denken „damals war alles besser, purer und authentischer“ steht einem dabei oft im Weg, neue Ideen und Konzepte zu akzeptieren.
    Vielleicht werden sich auch unsere Kinder (nicht nur) im Hinblick auf den automobilen Fetisch wiederum unsere Zeit zurück wünschen.

    Wahrscheinlich werden die Verbrennungsmotoren in Zukunft durch alternative Antriebskonzepte ersetzt, aber die Faszination des Besonderen, des Außergewöhnlichen wird es auch in Zukunft geben. Und das ist entscheidend. Wodurch werden die Emotionen geweckt, die uns beim Einstiegen in unsere Autos in die von D.C. zitierte „andere“ Welt transferieren? Sound, Gerüche, gefühlte Querbeschleunigung? Ist das mit einem aktuellen Golf 6 möglich, war das mit einem Golf II möglich? Wahrscheinlich nur wenn´s ein GTI war. Wie D.C. richtig schreibt, ist das Auto bei vielen Enthusiasten tatsächlich ein Spiegel der persönlichen Vorlieben. Diese definiert aber jeder selbst. Mir fällt es schwer eine emotionale Bindung mit der C-Klasse aufzubauen, das konnte ich aber bei einem alten 91er Audi 80 auch nicht. Beim S2 und beim T2 sieht es vollkommen anders aus.

    Unterm Strich haben wir ein Problem der breiten Masse, die keinerlei Affinität zum Automobil haben – aber alles haben wollen. Die Hersteller schütteln vor lauter Ratlosigkeit ihre Schneekugel des Plattformkarussells und wundern sich – nach einem kurzen Sturm – dass alles irgendwie unter einer einheitlichen Schneedecke begraben liegt. Das Ziel, es Jedem zu jeder Zeit recht zu machen, schlägt am Ende ins Gegenteil über und erstickt jede wirkliche Individualität im Keim. Zu viele Modelle zu wenige, ehrliche Emotionen! Weichspülgang bei 90 °C. Entmündigung – a´la Abstandsregeltempomat-Totenwinkel-und Spurhalteassistent-Schnick-Schnack.

    Fährst Du noch oder schläfst Du schon?

    Ich wünsche Euch allen eine frohes Fest und danke dem Lord für die bezaubernde Weihnachtskarte!

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