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@Felix: Hammerbilder! Sehr schön, Kompliment an die betreffende Stelle. Das erwischt mich immer beim Ehrgeiz, ich hoffe dieses Jahr ist unser Multifunktionalist mal wieder am Start (Mimmi/Harry/PeterParker/Popeye) – ihr wisst schon – der macht auch immer sehr, sehr gute Bilder.
@All wegen Lotus: Es ist – vereinfacht gesagt – aussichtslos den Fehler zu finden, ohne das gesamte Bremssystem in Teilen Stück für Stück zu ersetzen. Denn es gibt eben mehr als nur die wenigen Verschleißteile, die man durch Wartung mehr oder weniger erfolgreich tauschen kann, sondern auch fest installierte, wie z.B. den Hauptbremszylinder, der leider keine Standard-Konstruktion ist, sondern ein komplexer Haufen Alu & Plastik & Ventile aus den frühen 90ern: Computergesteuert(!) und aus Delco-Moraine Beständen, einer US-Firma (Stichwort: Lotus gekauft durch GM), die es in der Form nicht mehr gibt und die aus Einsicht über die eigene Inkompetenz dieses System nach sehr kurzer Zeit wieder vom Markt genommen hat. Wen es interessiert, hier ist eine Beschreibung. Im großen und ganzen: Gut gemeint, schlecht gemacht. Materialqualität trifft auf Designfehler und dann kommt noch das Alter hinzu… Wo soll man da anfangen?
Die Bremsen sind einige Zeit bei Auslieferung „gut“ gelaufen, und dann sind „alle“ schlecht geworden: Pulsierendes Pedalgefühl, mitten im Bremsvorgang variierende Bremskraftverstärkung, ziehen nach links oder rechts – je nach Laune und Tagesform der Magnetventile, ABS-Fehlerspeicher-Terror usw.
Wäre alles nicht sooo schlimm, wenn nicht eine sehr nervige Eigenschaft noch dazu käme: Diese Drucküberwachung, die ja essentiell für so ein System ist, spinnt häufig. D.h. es wird immer wieder zu wenig Druck gemessen (vielleicht ist es auch so?). Und dann springt die Lampe an und – blinkt. Das macht einen wahnsinnig! Ein konstantes Leuchten wäre ja noch zu verkraften, aber das Blinken geht einem auf den Zeiger – ich kann euch gar nicht sagen wie sehr.
Und jetzt kommt’s: Die Teile sind „neu“ nicht mehr für Geld und gute Worte lieferbar. Man bekommt schlichtweg nichts mehr, nur gebraucht (mit viel Glück, und nie dann, wenn man es braucht!)…. Die Amerikaner hauen daher das komplette System raus und ersetzen es durch ein ABS-freies Mazda/Ford System, manche machen es mit Audi/VW-Teilen. Nur kann ich das nicht in Deutschland, weil der TÜV mir einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe sogar schon beim lokalen TÜV-Ingenieur angerufen und wollte mich und das Auto da mal deswegen vorstellen, damit ich diesen Weg gehen kann. Aber irgendwie habe ich das nicht genug weiterverfolgt, vielleicht ist das die Lösung. Problem an der Sache: Er meinte am Telefon, dass das ABS-System eine „Option“ sein müsste, damit er mir das einträgt. Und in dem Baujahr gab es aber eben den Wechsel dazu – aber keine Option. Man bräuchte einen Ing., der da ein Auge zudrückt, um der Sache willen…
Es gäbe die Alternative den ganzen Quatsch durch den Nachfolger des V8 zu ersetzen, es ist wohl der Internet-Legende nach mal von dem einen oder anderen gemacht worden, allerdings hat mich die Anfrage bei meiner Werkstatt kurz zucken lassen, denn das wurde mit rund 7000€ geschätzt. Man braucht den kompletten Kabelbaum, alle Geräte und muss das Zeug dann verlegen, herzlichen Dank, sag ich da…
Kurioserweise bin ich mit schlechten, blinkenden Bremsen auf die Alpentour und kam mit (fast) perfekten Bremsen ohne Blinken zurück! 🙄
Es gibt also auch noch gewisse „Selbstheilungskräfte“ im System – ich vermute das Stehen schadet der Sache auf Dauer. Nur kann ich einfach nicht ständig mit dem Wagen rumfahren, das ist ja auch irgendwie klar.
Was nun? Ich bin am Ende meines Lateins. Es gibt scheinbar keinen, der Lust hat sich das wirklich genau anzusehen, keinen Spezialisten für solche Fälle, den man kontaktieren kann, und der einem sagt: „Hey, kenne ich, ist das und das Teil, macht 400€ und Du hast 3 Jahre Ruhe!“. Das wäre dann völlig OK für mich. Aber ich versenke 1000ende Euro nur wegen der F*CK Bremse in dem Karren – ohne Erfolg. Da hat man einfach irgendwann keine Motivation mehr.
Man sehnt sich einfach nach einem Auto a la: Einsteigen, losfahren. Auch wenn sich Richard Hammond nach der Fahrt in einem Gallardo (oder war es ein Murcielago?) traurig in die Kamera wendet und behauptet „es ist schade, dass einem mittlerweile das Gefühl fehlt, der Wagen wolle einen in der nächsten Kurve umbringen“, so nutzt sich dieser Thrill doch im echten Leben EXTREM schnell ab, spätestens bei der ersten „Fehl“-Bremsung (die mir auch schon – wenn auch milde – vorgekommen sind!).