Home Forum Fuelbrothers Artikel #Porsche #911: In der Falle Beitrag zu: #Porsche #911: In der Falle

Lord Hellmchen
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Uhi, uhi, Uhi. Ihr malt das Ganze jetzt aber schwarz.

Also erstens tut Ihr meiner Meinung nach den Ingenieuren Unrecht. Die bauen technische Meisterstückchen, das ist ne große Leistung! Die können nichts dafür, das die Welt und Ihre Marketingbosse so sind, wie sie sind.

Zweitens: Die deutschen Autobauer berauben sich gerade Ihrer Marktführerstellung. Aber nicht, weil sie zu viel downsizing, Elektro und Hybrid machen, sonden zuwenig! Die Welt ändert sich und Mercedes, Porsche und Audi klammern sich an auslaufende Erfolgsrezepte. Hierzulande kauft doch kaum einer die neuen großen Karren. Guckt Euch die jungen Leute an: Die haben nicht mehr den Traum vom Auto. Das interessiert die nicht! Wir Fuelbrothers sind Dinosaurier aus einer anderen Zeit. Und in China ist der Boom auch nur vorübergehend. Die merken gerade, dass 1Mrd. Chinesen nicht wie ein paar Mio Europäer mit dicken Autos durch die Welt schaukeln können. Das geht einfach nicht. Dort herrscht gerade eine Goldgräberstimmung ganz anderer Art: Elektro & Co. Das wird gefördert und subventioniert wie nichts gutes. Dagegen ist hier bei uns Winterschlaf.

Ganz ehrlich: Bräuchte ich für einen Elektro-Firmenwagen keine MwSt. und KFZ-Steuer zahlen, umsonst Parken und eine extra Spur in der Stadt benutzen, (so ist es dort vielerorts) ich würde sofort darauf umstellen und ich wäre nicht allein. Privat und zum Spaß kann ich dann 30km pro Woche meine „Dreckschleudern“ fahren, die von der Öko-Bilanz aufgrund Ihres Alters wahrscheinlich sowieso eigentlich besser sind als die Neuwagen.

Ich persönlich hoffe, dass sich dieser ganze Kram schneller durchsetzt, weil es richtig und wichtig ist. Alles andere halte ich für unklug und rückwärtsgewandt, auch wenn hier bei den FB’s soetwas eine heiße These ist. Strengere (sinnvollere!) Abgasnormen, Einführung von (richtigen) Flottenverbräuchen und Verbrauchsermittlungsverfahren, die nicht gefaked werden können- ich bin dabei! Für die Freizeit kann man ja an seiner Kravallkarre aus vergangenen Zeiten rumschrauben, ist ja ok.

Damit man mich nicht falsch versteht: Ich finde den Quatsch, den Porsche und andere da veranstalten auch bescheuert, weil es halber Kram ist, klar. Warum geht man nicht endlich mal daran, dass Gewicht der Autos wirklich substanziell zu vermindern, anstatt die Seele, den Motor zu kastrieren? Dann wäre der 911 auch endlich wieder ein Sportwagen.

Im Gegensatz zu D.C. halte ich die CO2-Diskussion für extrem wichtig. Aber diese Aufgabe ist so gigantisch (und wahrscheinlich eh kaum noch schaffbar), dass es nur durch internationale Politik überhaupt zu machen wäre. Es werden 35.000 Millionen Tonnen CO2 jährlich emittiert. Was sind da 0,5l weniger Verbrauch eines Sportwagenherstellers mit einem Marktanteil von unter 1%, dessen Autos oft eh nur am Wochenende ein paar KM bewegt werden? Wir brauchen m.E. eine 0% CO2 Welt, was Energiegewinnung, Produktion Verkehr und alles weitere angeht. Dann können ein paar tausend Sportwagen an den Wochenenden ohne Kats und mit 30L /100km rumfahren, kein Thema. Und dafür gäbe es dann auch genügend Biosprit, ohne das jmd hungern muss. Aber was laber ich….

Generell bin ich immer mehr der Meinung je früher selbst fahrende Verkehrpods kommen desto besser. Fahren langweilt mich mittlerweile. Kann wie bei der Bahn viel sinnvolleres machen wie lesen, im Internet surfen oder an die Olle fummeln.

Das sehe ich mittlerweile genauso. Wenn die Bahn nicht so bescheuert wäre, würde ich damit zur Arbeit fahren.

Die alten Karren nerven, ich habe immer mehr das Gefühl die haben ähnlich Verhältnisse wie Kampfjets: 1 Stunde Flug, 10 Stunden Maintenance. Die Zeit die ich auf Webseiten auf der Suche nach Lösungen und Ersatzteile verbringe steht im keinen Verhältnis zum Nutzen oder Genuss.

Das aus Deinem Mund, Ayrton! Ich hab natürlich leicht reden und D.C. hat ja gerade ein wahres Martyium hinter sich. Aber ich glaube, das ist eine Frage der Einstellung. Für mich sind die alten Karren ein reines Hobby. Ich brauche sie nicht um von A nach B zu kommen und das Schrauben und der Ärger sind Teil des Erlebnisses. Hinzu kommt für mich noch der ästhetische Aspekt und die „alte“ Technik. Ich male mir oft aus, wie ich meinen Enkeln das Auto zeigen werde und die Funktion einer H-Schaltung erklären werde. Ich fühle mich da schon fast wie ein „Bewahrer“ von Erhaltenswertem Kulturgut, obwohl das natürlich Quatsch ist.

Trotzdem kann man ja für die neue Technik sein und ich bin der Meinung, man sollte sich da nicht stur gegen verschließen. Die verbohrten Pferdekutschenfahrer wurden vor 100 Jahren auch eines besseren belehrt.