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turboseize
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Das Projekt „Zlatan singt Du gamla, Du fria“ hat m.E. nach auch eine andere Dimension. I. gilt als genialer Spieler, ist ansonsten aber das enfant terrible der schwedischen Öffentlichkeit. Einwandererkind aus Rosengard (Plattenbauvorort von Malmö, gilt als schlimmstes Ghetto) mit übergroßem Ego und unangenehmem Auftreten, das bei keinem Nationalmannschaftsspiel jemals die Nationalhymne mitgesungen hat. Und das im harmoniesüchtigen Schweden!
Dann kommt Volvo und sagt, „hey, Z., woran liegt’s? Traust Du Dich nicht, weil Du der Meinung bist, nicht singen zu können, oder findest Du keinen Zugang zum Lied? Was hältst Du davon, wenn wir die Ntaionalhymne mal neu interpretieren?“ Und Z. sagt „ja, ok, ich bin dabei, aber nur, wenn Max Martin das proudziert.“
Und heraus kommt ein Stück Musik, das unter jungen Schweden viral geht. Bis hierhin alles richtig gemacht.
Das Video spielt natürlich mit Z. Image als Schwiegermutterschreck, mit Kraft und, Körperlichkeit und latenter Gewalt (Erinnerung: den V70 gibt es auch angemessen motorisiert), aber verbindet dieses Abgründige (die nordische Literatur und der nordische Film liebt das Abgründige!) mit der Harmonie und Ruhe, mit der schroffen Schönheit, aber auch der Härt und Unerbittlichkeit der skandinavischen Natur.
Wenn man böse wäre, könnte man das Video so deuten: ein Volvo ist so schwedisch, daß er selbst Zlatan ins folkhem integriert (und die Gesellschaft Zlatan annehmen kann).

Auf dieser Ebene funktioniert das Video aber wahrscheinlich nur in Skandinavien.