Home Forum Fuelbrothers Artikel Privat: Gutmenschen sind gefährlich Beitrag zu: Gutmenschen sind gefährlich

D.C.
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So, Rechner rechnen, jetzt kann ich wieder kurz klar denken.
Also vorneweg vielleicht zur der Sache mit der persönlichen Erfahrung: Meine Großmutter ist im Alter von Anfang 30 in ein stalinistisches Lager deportiert worden und hat dort 12 Jahre verbringen müssen, als angebliche Kollaborateurin der Deutschen (sie war Polin) – die Geschichten hierzu erspar ich uns mal. Sie hat dort meine Mutter geboren (also im Lager), die wiederrum mit einer haarsträubenden Geschichte (Folklore-Tanz, fragt nicht :D) außer Landes durfte und meinen (deutschen Vater) geheiratet hat. Nachdem das passierte, wurde sie mehrfach vom polnischen Geheimdienst ‚freundlichst gebeten‘ für ihr ‚Vaterland‘ tätig zu sein, denn mein Vater war zu der Zeit aktiver SPD-Politiker (natürlich hat sie „abgelehnt“…!). Ich durfte als Steppke die mehrfach „tolle Erfahrung“ machen, durch die DDR nach Polen zu reisen – ich habe live Panzer auf den Straßen gesehen (da war ich 4 oder 5) als dort unter Jaruzelski Kriegszustand ausgerufen wurde. Auch auf die Lebensmittel-Markenzeit inkl. leerer Regale kann ich wunderbar zurückblicken. Sicher, das ist nicht gerade DDR-Bürgerrecht und Stasiknast Bautzen, aber selbst DAS da ^^ reicht mir vollkommen.

Ich versuch mal in aller Knappheit einzeln zu antworten, Thema ist aber unerschöpflich:

„Gutmensch ist zuwenig gebildet um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen?“

Genau. Aber ist nicht alleine seine Schuld. Er wird auch ‚dumm gehalten‘ durch das ‚Schweinesystem‘, indem Dogmen nicht hinterfragt werden dürfen und bestimmte Dinge nicht in den Medien laufen dürfen. Stichworte: Geldsystem (Zinseszins und keine Deckung), Staatsfinanzierung durch Zentralbankgeld, Vernünftige, offene (!) Debatte zwischen Leistungsträgern und Leistungsempfängern in Staaten. Die Staatsquote muss dramatisch gesenkt werden, das kann der Gutmensch nicht wissen oder verstehen – zumal er sich nicht den eigenen Stuhl ansägt, wenn er staatlich Bediensteter ist.

Wieso- nach allem was geschenen ist- ist unser System ausgerechnet auf dem linken Auge blind?

Weil wir derzeit (und das ist ein internationales Problem, nicht zuletzt in den USA), in eine Phase sich verselbstständigender Sozialsysteme und wuchernder Staatsformen eintreten, die niemand mehr finanzieren kann. Das führt dazu, dass immer weniger Wertschöpfende eine immer größere Anzahl von Leistungsempfängern (bitte ganz wertfrei und neutral verstehen!) tragen müssen. Das funktioniert auf absehbare Zeit aus verschiedenen Gründen nicht (Demografie, Zinseszins, Schuldenproblematik, usw.) und ist eine Einbahnstraße mit absehbarem Ergebnis. Pure Mathematik, noch nicht mal komplexe.
Es werden daher derzeit Feindbilder im ‚Kapital‘ aufgebaut und ‚die Reichen‘ als neuer Sündenbock etabliert. Obwohl das faktisch nicht stimmt! „Schuld“ an der Situation sind Staaten (und zwar alle!) durch falsche Ausgabenpolitik, das ungedeckte Geld der Zentralbanken (weltweit!), System-Oligopole bei Großbanken und mal wieder das *Trommelwirbel* Zinseszinssystem nebst Giralgeldschöpfung. Schwups – nur einen Schritt weiter bitte, schon sind wir knapp vor einem neuen Sozialismus. Anders als der letzte! Diesmal nennt sich das Bankokratie, wegen mir. Oder neo-feudaler Etatismus. Keine Ahnung, such dir selbst eine Bezeichnung aus. Im Kern aber: Staatlich (+dessen Hintermänner!) und von wenigen Elitaristen kontrollierte Marktwirtschaft. Und das ist: Genau. Faschismus (und somit eine Sonderform des Sozialismus). Du wirst übrigens feststellen, dass ich hier ständig rechtsextrem und linksextrem in eine gemeinsame Ecke stellen werde, denn die Systeme gleichen sich in der Umsetzung wie Zwillinge! Definitionen kann man googlen.
Selbstständige haben immer neue Hürden, steuerliche Repressionen, bürokratische Auflagen, usw. Nur noch ‚systemrelevante‘ Großkonzerne werden beachtet oder gerettet – alles um die kaputte Maschine noch ein paar weitere Jahre im Status Quo und Oligarchen und Büttel im Amt zu halten.
Das sind schleichende Prozesse, immer schrittweise eingeführt. Stichwort: Opel, Commerzbank, Bank of America, usw.
Firmen und Banken müssen Pleite gehen dürfen! Das ist Marktwirtschaft. Was im Moment passiert, ist SEHR nahe am Sozialismus/Faschismus. Das Thema ‚Systemrelevanz‘ ist eine Erfindung der Banken, um Völker mit Chaos und Anarchie zu erpressen. Man kann schön mit Sparkassen und Volksbanken eine super Industrie und freie Marktwirtschaft fahren – der Staat muss sich nur hinstellen und sagen: Ich hafte für die Guthaben der Unternehmen und Privatleute. Kein Mensch braucht eine Multi-Billionen-Dollar Derivateindustrie.
Ich hatte das alles aber auch mal im Privatartikel erklärt – es ist nicht in 5 Minuten zu verstehen, aber die wer die Suchbegriffe oben mal explizit googled, durchgeht und sich einliest, dem werden so manche Augen geöffnet. Vielleicht DIE Investition in die Zukunft überhaupt. Man sollte sich dafür mal ein paar Stunden Zeit seines Lebens nehmen.

Droht uns der schleichende Sozialismus?

Genau das. Siehe oben. Angefeuert von gutmenschlichem, staatlich finanziertem Anspruchsdenken und falschen Feindbildern.

Bringen Linke (noch) Menschen um?

Ich würde die Semantik von links und rechts lieber gegen ‚oben‘ und ‚unten‘ tauschen. Oder gegen ‚freie‘ und ‚unfreie‘. Es ist bald sicher so weit, dass wir die Bilder aus Athen und Spanien auch öfter mal bei uns sehen. Einfach abwarten und so weiter machen. Derzeit werden andersdenkende verprügelt. Die ersten Toten werden leider kommen. Dummerweise zerfleischen sich dann mal wieder die Falschen gegenseitig, wie immer (2 Alimentierte: Ordnungsmacht gegen uninformierten Plebs). Und die Faschisten/ Kommunisten/ Bankokraten (wie auch immer) sitzen oben und reiben sich die Hände.

Ist Europa zu links?

Die gesamte Europäische Union ist derzeit eine einzige Umverteilungsmaschine mit Subventionsmaximen. Das ist nicht nur links, sondern eher die EUdssr. Freihandelszone? Ja, gerne! Freie Währungswahl? Ja! So kann jeder Staat gemäß der eigenen Leistungsfähigkeit die Währungen auf- oder abwerten. Das nennt sich dann Marktwirtschaft. Im Moment haben wir eine von oben verordnete Planwirtschaft, die an inneren Verspannungen zerbrechen wird, so wie jede Zwangsehe.
Ich wurde jedenfalls nicht zum Euro befragt und eine Geldentwertungstabelle erspare ich uns mal hier. Meine berechnete Inflationsrate hier liegt bei ca. 7% jährlich. Das entspricht einer Kaufkrafthalbierung bei gleichem Nominal innerhalb von ca. 10 Jahren.

Ist “Links” an der Weltwirtschaftslage schuld?

Nach all dem wie es derzeit ist: Ja! Das Problem ist, dass die meisten Menschen eine falsche Vorstellung von der Definition ‚links‘ haben. Sie halten es einfach nur für das ‚Gegenteil von rechts‘. Und somit per se für Gut! ;-). Der Vorteil für die Macher im Hintergrund ist klar: Gegenteilige Meinung werden mit der Moralkeule plattgebügelt, technische und sachliche Argumente nicht verstanden oder ignoriert und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Klassisch ‚linke‘ Wirtschaftspolitik sollte nämlich den ‚kleinen Mann‘ auf der Straße stärken. In der Praxis wird das aber durch Alimentrierungen, falsche Subventionierung (das Thema sollte generell ganz gestrichen werden!) und unbezahlbare Wahlversprechen kaputtgemacht. Warum? Weil einfach Geld gedruckt wird und damit auch der kleine Mann wieder an Kaufkraft verliert. Weil Schulden gemacht werden, die durch höhere Steuern wieder auf den kleinen Mann zurückfallen. Und so weiter…

Ist ausgerechnet der “kleine Sparer” schuld, der die Banken finanziert?

Leider ja. Unbewusst. Ihm fehlt das Verständnis für das Geldsystem und die damit verbundenen unlösbaren Probleme, die immer wieder zu einer Währungsreform, einem Reset und Neubeginn führen. Ich wusste das alles auch nicht, aber vor ca. 2 Jahren begann ich ‚Geld‘ zu ‚verdienen‘ und musste mich damit auseinandersetzen. Selbst die Definition von ‚Geld‘ ist den meisten unbekannt (unfassbar, bei einer Sache die man jeden Tag nutzt und um die sich alles dreht!) und eine wesentliche Eigenschaft von Geld ist ‚Werthaltigkeit‘ oder ‚inhärenter Wert‘. Das haben ungedeckte Papierwährungen nicht, daher sind es Währungen und kein Geld. Und hier die ganze Rede auf der Seite der Bundesbank… Die meisten sparen also leere Versprechen von Zentralbanken und wundern sich dann, wenn sie übers Ohr gehauen werden. Es gibt daraus Auswege, aber wer zwischen den Zeilen liest, weiß, was ich meine.

Was ist die Lösung?

Eine freiheitliche, selbstverantwortliche Denke, das Sparen in „richtigem Geld“ und eine sonnige Lebenseinstellung.

Mietezahlen an andere Menschen und ihnen helfen IHRE Kredite abzuzahlen?

Haus bauen/ kaufen ist spitze! Es geht um die Eigenkapitalquote. Derzeit liegt sie (gerade erst neulich veröffentlicht) im Durchschnitt bei nur ca. 15%. Richtiger wären 51%. Privatinsolvenz ahoi. Hintergrund: Die Leute haben zu wenig Kaufkraft. Siehe Sozialdividende. Hängt alles zusammen.
Man muss hier genau rechnen können. Schaffen die meisten aber nicht. Zuhause drängelt das Frauchen mit Nestbau, da wird auch schonmal großzügig kalkuliert. Wehe aber, man wird krank oder die Ehe scheitert…

Der Gutmensch ghört doch immerhin zu den politisch tendenziell “renitenten” Bürgern, die über ein Mindestmaß an Selbstbetimmungswillen verfügen.

Deswegen regt mich ja auch diese Bräsigkeit und Unbekümmertheit auf, mit der stoisch all das, was derzeit in der Politik passiert hingenommen wird. Der Selbstbestimmungswille ist nicht stark genug! Nicht inhaltlich unterfüttert und daher leider nicht zielgerichtet! Leider! Gut gemeint – schlecht gemacht. Gutmensch eben. Am Ende wundern und anderen was neiden.

Ganz im Gegenteil zum normalen Bildzeitungsleser, der die D-Mark und die Drachme wiederhaben will, obwohl er mit seinem Bacardi-Cola vergifteten Spatzenhirn noch nicht mal beurteilen kann, ob sein Einkaufszettel fehlerfrei geschrieben ist.

Schlimmerweise hatten die Typen recht, wenn auch aus anderen Gründen. Zu dem Rest stimme ich dir aber 101% zu 😀

Was wäre die Alternative zum Mauerfall gewesen?

Der Mauerfall war gut. Nur die komplette Übernahme jeglicher Verpflichtungen war ein Fehler. Es hätte eine Chance auf einen ‚neuen Staat‘ gegeben – mit neuer Währung (auf beiden Seiten) und einen sauberen (Währungs-)schnitt. Das ‚schlucken‘ der DDR war der Fehler. Wer weiß, vielleicht durften wir auch nicht anders. Vermutlich.

Brauchen wir Anarchie oder wieder einen richtigen Macher, der die Autobahnen ausbaut?

Also das letzte mit Sicherheit nicht. Brrr. Wie gesagt – mein Denken ist Freiheitlich, nicht faschistoid! Der Idiot hätte mal schön Architekt werden sollen.
Anarchie – kennst du die Definition? Ich wäre für Minarchie – den sogenannten Nachtwächterstaat. Viele junge Staaten beginnen Minarchisch, bis sie am Ende schlimmstenfalls totalitär zerfallen. Siehe USA derzeit.

Wo siehst du Anzeichen für den Ausbau einens totalitären Regimes in der BRD?

• Staatstrojaner
• Vorratsdatenspeicherung
• GEZ, staatlich kontrolliertes Fernsehen, ab 2013 mit Haushaltsabgabe und persönlicher Auskunft
• Geheimdienste in Verstrickung mit Rechtsradikalen, danach öffentliche Vertuschung
• Begrenzung von Auslandsüberweisungen
• Bestrebungen Bargeld abzuschaffen (weltweites Problem)
• Einmischung in die Entfaltung persönlicher Lebensgestaltung: Zwangsrente.
• Abgabe jeglicher Haushaltshoheit des Bundestages an eine übergeordnete Institution (ESM)
• Verbrennen mehrerer Staatshaushalte in einem Schuldeninferno Südeuropas ohne die eigene Bevölkerung zu fragen.
• Staatlich gestützte Banken – absolutes nogo in einer freien Demokratie.
• … das war jetzt mal auf die schnelle, ohne dass ich recherchiert habe, was Mutti, Ursula und Rolli gerade noch in petto haben.

In dem eine Mindestrente eingeführt wird?

Nö. Das ist das kleinste Problem. Im Prinzip braucht man eh keine Mindestrente, die wird doch ohnehin so hoch sein wie Hartz4. Kann man sich also gleich ganz sparen. Augenwischerei.