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Kampfhamster
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Danke, DC, Du sprichst mir sowas von aus der Seele!
Habe kürzlich erst auf spon einen Artikel über die neueste, autonom fahrende Studie von Mercedes gelesen, die in den USA vorgestellt wurde. Der Fahrer drückt auf ein Knöpfchen, der Wagen übernimmt die Steuerung, und der Fahrer dreht sich mit Sitz nach hinten um, kann dann mit den Mitfahrern plaudern oder online gehen – praktischerweise können sich auch sämtliche Fenster der Studie verdunkeln und als Touchscreens benutzt werden. Nach Home Office kommt jetzt Road Office, oder so.
Das ganze ist ja schön und gut und vor allem eine Entlastung für alle Pendler, die täglich Zeit auf dem längerem Weg zur Arbeit verbraten und so die Staustehzeit praktisch nutzen. Aber auch bei aktuellen Sportwagen tendieren diese damischen Hersteller immer mehr dazu, irgendwelche überflüssigen Systeme einzubauen, die den Fahrer von der lästigen Pflicht des Fahrzeugführens entkoppeln sollen. Audi brüstet sich ja beim kommenden R8, dass der Fahrer wirklich alle Assistenzsysteme ausschalten kann. Toll, das ist in etwa so, wie wenn Durex damit werben würde, jetzt endlich wieder Kondome anzubieten, die auch gefühlsecht sind…
Wir sind Dinosaurier. Wir fahren Autos, die laut, nicht unbedingt umweltfreundlich (zumindest was den Verbrauch angeht, die Gesamtenergiebilanz sieht da bei älteren Autos ganz anders aus!) und auch alles andere als sicher sind. Aber dafür können wir das Privileg geniessen, in eben diesen Autos der Chef zu sein. Kein elektronisches Helferlein, das uns reinredet, wenns in der Kurve mal etwas querer gehen soll, kein Lämpchen, das freundlich darauf hinweist, es wäre langsam Zeit zum Hochschalten, weil’s besser für den Verbrauch wäre, kein Bordcomputer, dessen Rechenleistung ausreichen würde, mal wieder ’ne Rakete zum Mond zu schiessen. Dafür macht die Kiste genau dass, was wir von ihr wollen, und belohnt uns dafür mit der vollen Packung Sinneseindrücken – Sound, Beschleunigung, der Geruch von heissem Gummi, Metall und Öl, und das Erfolgserlebnis, das Biest so zu zähmen, dass man auch ohne ESP & Co schnell um die Ecken kommt, ohne gleich eine Schneise in die Botanik zu schlagen.
Und dazu kommen eben auch noch ein paar andere kleine anachronistische Schmankerl, eines hat DC angesprochen: Die Kassette. Radio an (und im Rückspiegel genüsslich zusehen, wie die Antenne ausfährt), Kassette reinschieben, und schon dieses klackernde Geräusch und das leise Wimmern der alten Bandmechanik lassen wieder Erinnerungen hochkommen, wie man als Kind vorm Radio sass und die Hitparade auf Kassette mitgeschnitten hat… Und wer zu faul zum Überspielen ist, der kann ja das hier benutzen!
Verammt, ich schreib zu viel, gehe lieber ins Bett! 😉