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Dr.Dreh
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D.C.. WU, das ist exakt die Einstellung, die ich zu Werkstätten jeder Art habe. Genau deswegen mache ich so gut wie alles selber.
Ich hätte keinen Pfennig bezahlt, bzw mal schön die Rechtsschutzversicherung bemüht.
Arbeiten in der Autobranche eigentlich nur Schwachmaten, Betrüger, Schwätzer oder Lackaffen?

Leider macht es vom Ärgerfaktor kaum einen Unterschied aus, ob man zu einer Marken- oder freien Werkstatt fährt. Scheiße ist es bei beiden- nur anders scheiße.
Höhepunkt war vor Jahren mal ein kreischendes Geräusch inkl. Ruckeln nach Zahnriemenwechsel bei einer Sklavengaleere. Sie hatten es geschafft ,das Teil gegen die Laufrichtung zu montieren, obwohl ca. 300 Pfeile drauf gedruckt sind.

Immer wenn mich der Spezialteilzwang zu Markenhändlern treibt- das gleiche Szenario:
man läuft zuerst durch die Ausstellungshalle und wird sofort von zerebral stark limitierten Staubsaugervertretern gescannt und (immerhin richtig) sofort als „non target“ ausgemacht. Fantastisch übrigens, dass das bloße Tragen eines Anzugs auch die weichste Butterbirne in den Glauben zu setzen vermag, ganz oben angekommen zu sein.
Weiter geht es am Büro des Filialleiters und seinen arroganten Kaffeschnepfen vorbei zum „Teileservice“.
Dort überrascht man den Mitarbeiter mit der Teilenummer und der riesen Enttäuschung, dass zwar Teil „B“ und „C“ vielleicht laut Serviceheft mit ausgetauscht werden müssen- leider heute aber nicht zum Schnäppchenpreis in diesem Hause erworben werden, weil das selbe Teil- mit dem Label des Originalherstellers- etwa 40% günstiger ist.
Schnell wieder vorbei am ganzen Panoptikum an die frische Luft.
Draußen auf dem Parkplatz erinnert einen das eigene Fahrzeug irgendwie an Jean Paul Belmondo, der sich in eine Transvestitenveranstaltung verirrt hat.

Werkstätten wollen nur eins: den 70-jährigen Freiherrn Widufred von Klotsack zu Sauerbrei empfangen, der seine Staatskarosse in die Inspektion gibt. Die Karre ist 2 Jahre alt, hat seit der letzten Wartung 5tKm runter, aber der Zeitintervall piept so nervig.
Während Vati im Warte-Ledersessel seinen Cappuccino („… nein, der geht natürlich auf’s Haus, Herr von Klotsack!“) schlürft, montieren die Stifte hinter seinem Rückden für die ersten 600 € neue Scheibenwischblätter und stellen den service-Intervall zurück.
In der Zwischenzeit schlendert der alte Widufred zwischen den Neufahrzeugen durch die Halle und wird natürlich unverzüglich vom Schmierprinzenkommando abgefangen. Der Mann ist die fleischgewordene Provision. Da kommt der Werkstattmeister mit Sorgenfalten dazu und meint mit chefärztlicher Miene, dass die Bremsen „komplett gemacht“ werden müssten. Da der Wagen heute leider nicht mehr fertig würde, habe man natürlich einen kostenlosen Ersatzwagen bereitgestellt. Zufällig das gleiche Modell, um das Freiherrchen die ganze Zeit rumscharwänzelt.

Teil II, die Werkstattdiscounter, folgt bei Zeiten.

Baaah, was bin ich in Rage.

D.C. bezahl den Versagern nichts!