Home Forum Fuelbrothers Artikel Die Prinzessin & die Hure Beitrag zu: Die Prinzessin & die Hure

D.C.
Gast
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Die eigentliche Frage ist: Warum tut man sich das an? Der Drang, eine exquisite Karre zu besitzen und zu fahren muss größer sein, als das damit verbundene „Leid“. Wenn das eines Tages nicht mehr der Fall ist (warum auch immer…!), dann sollte man sich ggf. überlegen etwas zu ändern.

Natürlich würde einem an anderer Stelle etwas fehlen, aber es ist eben eine Abwägung.

Kleiner Exkurs: Es gibt in der Esprit-Szene einen Typen, der ziemlich bekannt in den Foren ist. Er fährt einen V8 und behandelt das Teil so, wie man eigentlich ein „Gebrauchsfahrzeug“ behandelt. Natürlich hat er Freude an dem Wagen usw., aber er ist nicht so emotional bei der Sache, wenn irgendwas nicht „Perfekt“ ist. Was auch mal zu einem Rempler führt oder einem kleinen Crash (der dann wieder geklebt wird…).

Am Anfang war mir sowas total fremd, mittlerweile glaube ich, dass das der einzige Weg ist sich wirklich frei zu machen und das Auto zu genießen. Denn das ständige „sich um KM-Stand kümmern“ (bloß nicht zu viel), „Wehwechen sortieren“ (gerne bis Nachts um 1h in irgendwelchen Foren) und Lack austupfen bringt einen ja auch nicht weiter im Leben. Einen „Sammlerstatus“ wird die Karre wegen KM und Zustand ohnehin nicht erreichen.

Genau deshalb war der Saab für mich vermutlich ein so tolles Auto. Er lief und machte Spaß. Ich hatte nicht den Anspruch daraus eine Drama-Queen zu machen. KM und kleine optische Mängel waren mir nicht so wichtig. Daher beginne ich auch das Konzept eines 911ers langsam zu begreifen. Viele „nutzen“ den Porsche wirklich „nur“ als Auto und haben trotzdem Spaß daran, ohne eine Religion draus zu machen. Und kaufen den gerade deswegen.

Andererseits habe ich immer ein großes Problem damit, sehr viel Geld für etwas auszugeben, was mich ohne das Gefühl lässt „etwas besonderes“ erworben zu haben…